Star Trek: The Journey - Essays  
 

Kurzessay

aus "Star Trek: The Journey", Sektion 7

von Christopher Kurtz

05.04.2003

Politik und Krieg

Wesen der Politik

Das Universum von Star Trek ist ein multipolares Machtgefüge. Abgesehen von einzelnen Zwischenfällen halten sich Supermächte wie die Borg und die Q weitgehend aus den Geschehnissen im Alpha- und Beta-Quadranten heraus, sodass sich dort mehrere etwa gleich starke Bündnissysteme gegenüberstehen.

Der Grundton ist diplomatisch, was nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass alle Großmächte ihre eigenen Interessen stets im Blick haben. Wichtig dabei ist die offensichtliche Grundhaltung, außenpolitisch argumentativ rechtfertigbare, d.h. vernünftig-rationale Entscheidungen zu treffen. Vor der interplanetaren Völkergemeinschaft zählt ein Vertrag sehr viel, eine politische Absichtserklärung ist ohne weitere rationale Kommentierung bindend.

Kein Volk ist von „Grund auf böse“, niemand wird sich selbst ins Unrecht setzen wollen. Zumindest der Schein der Rechtstaatlichkeit bleibt überall gewahrt.

Diplomatie

Damit erhöht sich auch die Konsensfähigkeit untereinander. Vernünftige Vorschläge einer Partei, die nicht mit den Interessen der anderen Seite kollidieren werden also de facto angenommen, es gibt kein absolutes oder prinzipielles Feindbild. Selbst eine Zweckallianz zwischen zutiefst verfeindeten politischen Gegnern ist auf Grund dieser „Grundrationalität“ im Star Trek-Universum möglich.

Krieg

Daraus folgt, dass Krieg, wenn er ausbricht, unvermeidlich ausbricht. Es kommt zum Krieg, weil in einer Krise, die zumindest für eine Seite als existenziell gefährdend betrachtet wird, kein Konsens gefunden werden kann, d.h. dass die Rationalität versagt.

Der Dominion-Krieg ist dafür ein Beispiel. Die durch ihre Vergangenheit geprägten Gründer können die rein potenzielle Bedrohung durch die Großmächte im Alpha- und Beta-Quadranten nicht hinnehmen. Dieser fundamentalen Angst kann man nicht rational begegnen.

Die erste Schlacht um Chin'toka
Bild 77: Die erste Schlacht um Chin'toka

Letztlich provoziert die Föderation den Ausbruch des Krieges, indem sie den hiesigen Ausgang des Wurmlochs vermint, was die Nachschubwege militärischer Verstärkung für das dem Dominion angeschlossene Cardassia abschneidet. Dieser erste Kriegsakt wird erst begangen, nachdem rationale Verhandlungen einen toten Punkt erreicht haben.

Das Ende des Dominion-Kriegs wird durch den ersten teilweise geglückten Verständigungsversuch mit den Gründern besiegelt.

Frieden

Demnach ist aufgeklärte Politik die einzige Möglichkeit, Frieden zu erreichen und zu sichern. Situationen, in denen Emotionen oder Religionen Argumente zu ersetzen beginnen, führen zum Krieg.

Die Pah-Geister schüren Fanatismus
Bild 78: Die Pah-Geister schüren Fanatismus

Dieses Kurzessay gehört in eine Reihe von Artikeln aus "Star Trek: The Journey", Sektion 7.

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